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"Seid mutig, seid selbstbewusst und seid beharrlich!"

18.12.2020
Zum Internationalen Tag der Migrant*innen haben wir mit Markus Moßmann gesprochen. Der 31-jährige Volljurist ist seit über zwei Jahren ehrenamtlich für die KAUSA-Servicestelle Düsseldorf im Einsatz. Dort setzt er sich für unsere Gesellschaft ein, indem er sein Wissen und seine positive Grundhaltung mit jungen Zuwander*innen teilt.
Herr Moßmann, wer sind Sie und wo kommen Sie her?
Ich bin 31 Jahre alt, habe in Trier, Saarbrücken und London Jura studiert und 2020 das Rechtsreferendariat mit dem 2. Staatsexamen abgeschlossen. Ab dem kommenden Jahr werde ich als Rechtsanwalt in Düsseldorf tätig sein. Geboren und aufgewachsen bin ich in Rheinland-Pfalz und seit nunmehr fünf Jahren in Düsseldorf zuhause.
Warum sind Sie ehrenamtlich für die KAUSA-Servicestelle tätig?
Es ist eine schöne, sinnstiftende Möglichkeit andere Menschen zu unterstützen und eigene Erfahrungen zu teilen. Ich hatte das Glück in einem Land wie Deutschland aufzuwachsen und durch schulische Ausbildung und Studium einen sehr privilegierten Weg einschlagen zu können. Für Geflüchtete und Migrant*innen gibt es häufig große Hürden, wenn es um den Zugang zum Arbeitsmarkt geht. Hier stehen oft sprachliche Barrieren, kulturelle Unterschiede und Vorurteile im Weg. Einen kleinen Beitrag zur Meisterung dieser Hürden leisten zu können, finde ich spannend und persönlich bereichernd.
Wie sind Sie mit KAUSA in Kontakt gekommen?
Auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit bin ich zunächst über die AWO-Ehrenamtsbörse gestolpert und habe mich dann mit der Koordinatorin Katharina Kabata zusammengesetzt, um mehrere Möglichkeiten durchzusprechen. Das Projektkonzept von KAUSA hat mich schnell überzeugt. Praktika, Ausbildungsplätze und Jobs haben eine überragende Bedeutung für die Integration und sind ein Schlüssel für das Ankommen in unserer Gesellschaft. Es geht um wirtschaftliche Selbständigkeit und gesellschaftliche Anerkennung, aber auch um die Verwendung der deutschen Sprache im Alltag, das Knüpfen sozialer Kontakte und persönliche Weiterentwicklung. Hier habe ich die Möglichkeit, mich sehr unkompliziert und flexibel einzubringen. Seit inzwischen mehr als zwei Jahren bin ich nun schon für KAUSA im Einsatz.
Wie unterstützen Sie die jungen Migrant*innen genau?
Ich unterstütze die Teilnehmer*innen regelmäßig bei der Erstellung und Aktualisierung von Bewerbungsunterlagen. Hierbei versuche ich meine Erfahrungen aus zahlreichen eigenen Bewerbungen im Studium, Referendariat und Beruf einzubringen und kann jederzeit auf die geballte Kompetenz des KAUSA-Teams vertrauen. Angefangen von kleinen Formatierungen und Anregungen zum Layout, sprachlichen Überarbeitungen, das Zusammenstellen von Informationen für den Lebenslauf bis hin zur Formulierung von Bewerbungsanschreiben – das Angebot ist vielfältig.
Sie sind von Berufswegen Jurist, ist Ihr Ehrenamt eine Art Ausgleich für Sie?
Als Ausgleich würde ich die Aufgabe vielleicht nicht bezeichnen. Ich empfinde die Tätigkeit als bereichernde Abwechslung zu meinem normalen Alltag. Besonders spannend sind dabei immer wieder die unterschiedlichen Teilnehmer*innen. Von jugendlichen Geflüchteten bis Akademiker*innen mit Migrationshintergrund – die Spanne ist sehr vielfältig. Bei der gemeinsamen Erstellung eines Lebenslaufes erfahre ich häufig einiges über das bisherige Leben der Teilnehmer*innen. Herkunft, Beweggründe für die Flucht oder Auswanderung nach Deutschland, aber auch die Motive für die Wahl einer bestimmten Ausbildung oder eines Berufsbildes könnten facettenreicher nicht sein. Hinzu kommt, dass die Arbeit mit dem KAUSA-Team einfach Freude macht und ich hier tolle Menschen kennengelernt habe, die mit viel Herzblut und Engagement eine extrem wichtige Arbeit machen.
Was würden Sie den Jugendlichen mit auf den Weg geben, wenn Sie nur einen Rat geben dürften?
Seid mutig, seid selbstbewusst und seid beharrlich! Der Weg mag steinig sein, es gibt Rückschläge, Pläne müssen überdacht und verworfen werden und häufig hagelt es erstmal Absagen. Es ist wichtig, am Ball zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Vielleicht hilft es, sich erst einmal mit einem Praktikumsplatz zufrieden zu geben oder einen Job anzunehmen, der nicht den Wunschvorstellungen entspricht, aber für Erfahrungen und einen "Fuß in der Tür" sorgt. So oder so, es gibt fast immer einen Weg und von negativen Erlebnissen darf man sich nicht entmutigen lassen.
Wir danken Markus Moßmann für das Gespräch.
Nehmen Sie Kontakt zu unserem Team auf
Junge Menschen mit dem Wunsch nach Qualifizierung und (zukünftige) Ausbildungsbetriebe können sich mit ihren Fragen an unser Team wenden. Einen kostenfreien Beratungstermin mit Frau El Makhoukhi oder Herrn Tsentemeidis vereinbaren Sie unter der Telefonnummer 0211 91372 416 oder Sie wenden sich direkt an:
Nabila El Makhoukhi (Ausbildungsmarketing)
Mobil: 0162 1747827
Nabila.ElMakhoukhi@awo-duesseldorf.de
Anestis Tsentemeidis (Ausbildungsmarketing)
Mobil: 0173 3163193
Anestis.Tsentemeidis@awo-duesseldorf.de